Die Journalisten im österreichischen Rundfunk

Wir, Louisa Rothmer und Eliana Paul – Teil der quantitativen Forschungsgruppe – spezialisierten uns bei der Ausarbeitung der Geschlechterverteilung am österreichischen Journalistenmarkt auf TV und Radio. Ziel war es herauszufinden, wie die Geschlechter in Bezug auf die verschiedenen Positionen verteilt sind. Dabei wollten wir vor allem sehen, ob es diesbezüglich gravierende Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Fernseh- und Radiosendern gibt. Dazu haben wir 1964 im österreichischen Rundfunk arbeitende Journalisten untersucht, um uns ein Bild der österreichischen Medienlandschaft zu machen. Es wurden alle im ORF, bei ServusTV, Puls 4 und ATV angestellten Journalisten untersucht und zusätzlich noch die, der reichweitenstärksten privaten Radiosender.

Betrachtet man die nach Medientyp eingeteilte Visualisierung nach Geschlecht, sieht man im öffentlich-rechtlichen Balken eine fast ganz gleichmäßige Verteilung der beiden Geschlechter im österreichischen Rundfunk. Sieht man sich hingegen den Balken des privaten Rundfunks an, sieht man zwar keine gravierenden Unterschiede in der Geschlechterverteilung aber doch deutlich sichtbar mehr männliche Journalisten.

Spaltet man diese Verteilung dann nochmal auf in ORF Fernsehen, ORF Radio, Radio Privat und TV Privat, sieht man auch hier Unterschiede zwischen den privaten und den öffentlich-rechtlichen Sendern. Vor allem bei den privaten Radiosendern sieht man, dass dort mehr männliche Journalisten angestellt sind. Aber auch bei den Radiosendern des ORF sind die Geschlechter der Journalisten nicht so gleich verteilt, wie bei den Fernsehsendern.

Die größten Unterschiede konnten wir bei der Positionierung der Journalisten erkennen. Wohingegen in der Redaktion des österreichischen Rundfunks ungefähr gleich viele weibliche und männliche Journalisten arbeiten, sieht man in der Chefredaktion eine deutlich männliche Dominanz, was ein besonders großes Problem darstellt, da so Frauen keine Positionen erlangen, die Entscheidungen treffen dürfen.

Uns ist außerdem beim Visualisieren unserer Daten aufgefallen, dass bei gewissen von der Gesellschaft betrachteten „Männerthemen“ wie zum Beispiel Sport und Politik, eindeutig eine Männerdominanz herrscht. Überraschend für uns war, dass auch bei Bereichen die mehr für Frauen ansprechend sind, sowohl im Fernseh-, als auch im Radiosektor, das männliche Geschlecht überwiegt.

Wie von uns erwartet gibt es also immer noch deutlich zu erkennende Unterschiede zwischen weiblichen und männlichen Journalisten im österreichischen Rundfunk. Diese sind vor allem in der Chefredaktion zu finden.

Verfasst von Eliana Paul und Louisa Rothmer

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