Von Lilian Hild
Ach du schönes Wien – du bist nicht nur die Lebenswerteste Stadt der Welt, sondern gehst auch als positives Beispiel für Gender Mainstreaming voran. Man kann sich glücklich schätzen in einer so modernen Stadt zu leben, welche in etlichen Bereichen das Gender Mainstreaming fördert und verbessert.
Mit meinen jungen 20 Jahren fühle ich mich hier sehr wohl, sicher und zuhause, ich hoffe das jede Frau die in Wien lebt dies von sich sagen kann. Wien zieht mich beispielhaften Verhalten voran, wenn es sich um das Thema Gender Mainstreaming handelt.
Was versteht man unter Gender Mainstreaming?
Einfach erklärt versteht man unter dem Begriff Gender Mainstreaming die Gleichstellung von Mann und Frau. Es ist eine Strategie zur Verwirklichung der Geschlechter Gleichstellung und zugleich der Kampf gegen jegliche Diskriminierung von Frau oder Mann. Das Europäische Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) unterstützt politische Entscheidungsträger und alle relevanten Institutionen in ihren Bemühungen, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu verwirklichen (https://eige.europa.eu/de/in-brief). Hierbei wird auch der Faktor des Wachstums beachtet, denn die EU – Weite Verbesserung von Gender Mainstreaming würde bis 2050 10,5 Millionen zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, was uns erneut zeigt das Gender Mainstreaming nicht nur ein Vorteil für jede/en Einzelne/n hervorbringt, sondern für unsere ganze Gemeinschaft von großem Nutzen ist.
Ziele der Stadt Wien
Das Ziel der Stadt Wien, im Bereich Gender Mainstreaming, ist es eine geschlechtergerechte Gesellschaft mit gleichen gesellschaftlichen Strukturen und Rahmenbedingungen für Männer und Frauen zu schaffen. Die Stadt Wien betrachtet die Gleichstellung der Geschlechter nicht mehr als Randbedienung, sondern als ein selbstverständlicher Teil alles Prozesse und Maßnahmen die in unserem Alltag erfolgen. Ihre allgemeinen Ziele definieret die Stadt Wien durch den Abbau von Benachteiligung, die jeweils gleiche Teilnahme Möglichkeit von Mann und Frau und eine Rollenfreie, selbstbestimmte Lebensgestaltung aller Geschlechter (https://www.wien.gv.at/menschen/gendermainstreaming/ziele/index.html).
Bei dem Thema Gender Mainstreaming ist es vor allem wichtig, immer daran zu arbeiten, es ist ein fließender Prozess. Wien gilt als Vorbild im Bereich des Gender Mainstreamings durch Maßnahmen wie: Gleichgeschlechtliche Ampelpaare, Seestadt Aspern mit überwiegenden weiblichen Frauenstraßennahmen, Frauennotrufe, Genderneutrale Kindergärten und und und.
Gender Mainstreaming in den Medien
Bei Themen wie dem Gender Mainstreaming spielen die Medien eine große Rolle. In den Medien bedeutet im digitalen Zeitalter: Film, Presse, Radio, Fernsehen und Online Dienste. Wie gehen die Medien mit dem Thema Gender Mainstreaming um?
Diese Kommunikationsmittel begleiten uns als lebenslange Sozialisationsinstrumente und bestimmen zudem welche Themen in der gesellschaftlichen Diskussion zu Wort kommen und welche nicht. Seit den 1970 er nimmt die politische Frauenbewegung ihre Gestalt an und kritisiert vor allem die mediale Konstruktion der dualen Geschlechterrollenbilder, es folgten immer mehr Studien zu Frauen, vor allem im Bereich Journalismus. Das Ergebnis: heute gilt Gender als relevantes Element in der Medienproduktion (http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2019/4883/pdf/Behne_MA_20180416.pdf).
Die Aufmerksamkeit und das Aufmerksamkeitsschaffen sind die wichtigsten Maßnahmen im Bereich der Geschlechter Gleichstellung und dürfen nicht unterschätzt werden. An ihnen muss regelmäßig gearbeitet werden. Gerade Projekte wie das „The Everyday Sexism Project“ aus England sind positive Erfolge für die Gleichstellung der Geschlechter.
Dieses Projekt macht einen Schritt in die richtige Richtung indem es denjenigen Unrecht tut, die den Frauen sagen, dass sie sich nicht beschweren können, da wir ja alle gleich sind. Es ist ein Ort, an dem Geschichten über Sexismus aufgezeichnet und berichtet werden, mit denen Frauen täglich konfrontiert werden. Um aufzuzeigen, dass Sexismus am britischen Arbeitsplatz im Überfluss vorhanden ist wird diese Projekt genutzt zur Aufklärung und um über Missstände zu berichten. Um das Ignorieren des Problems zu vermeiden wird durch dieses Projekt Aufmerksamkeit geschafft, welche es Frauen ermöglich aufzustehen und sich für sich selbst und ihre Geschichte einzusetzen (http://everydaysexism.com).
Die Wiener Linien gehen als Beispiel voran
Anhand unseres Tutoriums, welches wir dieses Semester an der Universität Wien zum Thema: „Gender Mainstreaming in Vienna“ besucht haben, hatten meine Kommilitoninnen und ich das Glück dieses Projekt in Kooperation mit der Stadt Wien führen zu dürfen. Innerhalb unseres Tutoriums entstanden fünf Gruppen zu jeweils unterschiedlichen Bereichen in denen das Gender Mainstreaming in Wien wichtig ist. Meine Gruppe und ich befassten uns mit dem Thema „Sicherheit in den Öffentlichen Verkehrsmitteln der Stadt Wien“. Wir legten einen besonderen Fokus auf die Maßnahmen welche die Stadt Wien und die Wiener Linien anbieten für die Sicherheit der Frau.
Mit Kampagnen und regelmäßigen Workshop zum Thema Sicherheit in den öffentlichen Verkehrsmitteln sorgen die Wiener Linien für Aufklärung und Aufmerksamkeit. Direkte Vorkehrungen und Einrichtungen in den U-Bahnen, S-Bahnen und Straßenbahnen sind Notstop Hebel, Sprechanlagen welche zum in Kontakt treten mit dem Fahren gedacht sind und Videoüberwachungen. Diese tragen dem Sicherheitsgefühl bei. Dennoch haben wir durch unsere Fragebogen Auswertung erfahren das nicht genug Frauen von diesen Einrichtungen wissen oder diese nicht benutzen würden. An diesem Ausgangspunkt muss in Zukunft gearbeitet werden um mehr Aufmerksamkeit für die bereits vorhandenen Sicherheitsvorkehrungen zu erreichen.
Persönlich glaube ich ist es als Frau des 21. Jahrhunderts von unglaublichen Nöten sich mit dem Thema des Gender Mainstreamings zu beschäftigen. Wir Frauen haben bereits so viel erreicht aber trotzdem ist der Kampf der Gleichberechtigung und Gleichstellung noch lange nicht vorbei. Als Studentin im Fachbereich Publizistik und Kommunikationswissenschaften ist es mir ein persönliches Anliegen für Gender Mainstreaming einzutreten und in den Medien auf geschlechterspezifische Medienproduktionen zu achten. Weiterhin ist das Berichten über und das Erschaffen von Aufmerksamkeit zum Thema Gender Gleichheit für mich ein wichtiger Aspekt welchen ich beibehalten werde.
Weitere Informationen zum Thema Sicherheit der Frau in den öffentlichen Verkehrsmitteln finden Sie in unserem Interview mit Herr Broneder dem Fachsbereichsleiter der präventiven und sicherheitsrelevanten Themen der Wiener Linien. Zusätzlich Informationen finden Sie auf im Interview mit Frau Steiner vom 24 Stunden Frauennotruf in Wien.
Quellen
– https://www.wien.gv.at/menschen/gendermainstreaming/index.html
– https://www.agemi-eu.org/mod/page/view.php?id=519
– https://eige.europa.eu/de/in-brief
– https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/pdf/gleichstellungsmonitor-kapitel1.pdf
– https://eige.europa.eu/gender-equality-index/2019/domain/work/AT
– http://edoc.sub.uni-hamburg.de/haw/volltexte/2019/4883/pdf/Behne_MA_20180416.pdf
– http://www.inmujer.gob.es/observatorios/observImg/home.htm